Die Anker lichten...

…sonst kann sie nicht losgehen – auch wenn sie im Kopf längst losgegangen ist: Meine Reise durch Zeit und Raum, durch die Welt und durch mein Leben. Anders als ein Baum, der verwurzelt ist und die Welt nur als Bild zwar im 360- Grad-Modus, aber eben nur um sich herum wahrnehmen kann, kann ich um alles herum gehen, kann alles auch von einer anderen Seite sehen.antwerpen-schiff
Ich darf alles dreidimensional bestaunen – weil ich mich bewegen kann.

Am besten klappt es, wenn ich die Anker lichte und auf Reisen gehe. Überall kann ich dann vor Anker gehen, wo es mir gefällt und wo ich mir besondere Eindrücke erhoffe – und manchmal muss ich auch irgendwo vor Anker gehen, wo es mir nicht gefällt und ich dann Erfahrungen sammle, die ich mir so nicht gewünscht habe.

So oder so bin ich dabei aber nicht ohne eine innere Verankerung unterwegs. Denn ich komme ja nicht von irgendwoher und segle auch nicht einfach irgendwohin. Ich kenne meine Herkunft und öffne mich zugleich für neue Welten.

Verwurzelung passt nicht zu mir, die Verankerung schon eher. Und überall, wo ich vor Anker gehe, nehme ich etwas in meinem gedanklichen Seesack mit, der nie zu schwer wird, obwohl ich stets etwas Neues hineinpacke.

Ich bin ein Mensch, weil ich durch und durch, körperlich wie gedanklich beweglich bin. Weil ich die Unendlichkeit der Welt als Teil meiner selbst spüre. Weil ich Lebensfreude daran habe, die Anker zu lichten und diese auch wieder auszuwerfen.matrose-dehaag